Offenbar hat der Protest einzelner Wilhelm-Tux-Mitglieder und
Sympathisanten etwas bewirkt: seit heute morgen hat das ISB seine
Webseite über den"Einsatz von Free und Open Source Software" (FOSS)
gründlich überarbeitet. (Anm. d. Red.: Die hier referenzierte Seite auf der Webseite isb.admin.ch besteht nicht mehr.) Neben einer allgemeinen Erläuterung zum Thema
Freie Software findet sich jetzt auch ein Abschnitt über die
Einsatzkriterien für Freie Software in der Bundesverwaltung sowie die
Ankündigung einer FOSS-Strategie die das Jahr 2003. Die besagte Studie
der Meta Group erscheint jetzt in einer separaten Rubrik unter
"Weiterführende Informationen" mit einem Hinweis, dass sie (und die
anderen Links dort) nicht die offizielle Meinung der Bundesverwaltung
wiedergeben.
Netterweise findet sich auf der Seite in der gleichen Rubrik jetzt sogar
ein Link zu Wilhelm Tux.
Dazu die Meinung von Wilhelm Tux:
- das ISB hat seine Hausaufgaben gemacht und die Meta-Group-Studie
auf einen ihrem Anspruch angemessenen Platz verlegt.
- die Meta-Studie selbst wurde dadurch nicht besser. Wir halten das
immer noch für ein schlampig ausgeführtes Machwerk mit mehr als
fragwürdigen Schlussfolgerungen. Die daneben aufgeführte Studie
der Carnegie Mellon Universität ist von einer völlig anderen
Qualität und setzt sich sehr differenziert mit den Möglichkeiten
und Grenzen von FOSS auseinander.
- Die Linksammlung unter "Weiterführende Informationen" ist ein guter
Anfang, aber noch alles andere als vollständig. Es gibt nur
Organisationen, die FOSS promoten und unabhängige Studien, die
kritisch damit umgehen. Dagegen fehlen vollkommen die unabhängigen
Studien, die den Einsatz von FOSS befürworten oder sich kritisch
mit proprietärer (Monopol-)Software auseinandersetzen.
Ein schönes
Beispiel dafür wäre der Jahresbericht des Bayerischen Obersten
Rechnungshofes aus dem Jahr 2001. (Vgl. dazu auch den Beitrag dazu auf wilhelmtux.ch.)
Wir werden die weitere Entwicklung beobachten und sind besonders
gespannt auf die für nächstes Jahr geplante FOSS-Strategie für die
Bundesverwaltung. Sofern unsere Mitarbeit dabei erwünscht ist, werden
wir gern einen Teil dazu beitragen.
Viele Grüsse,
Dr. Dietrich Feist
PS: Diese Mail wurde mit Bcc: auch an interessierte Personen im ISB und
Parlament geschickt.
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