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Was ist Open Source?
[09.12.2002] Der Versuch einer Definition

Wie viele moderne Erscheinungen in der Computerindustrie hat Open Source eine sehr kurze, aber ereignisreiche Geschichte. Schon 1979 begannen Dennis Ritchie und Ken Thompson mit dem Brauch Software zu verschenken, indem sie ihr eben entwickeltes Betriebssystem Unix frei an Universitäten verteilten.

1984 begann Richard Stallman mit dem GNU Projekt. Kurz darauf gründete er die Free Software Foundation, um den Vertrieb seiner ebenfalls freien Software Gnu Emacs zu fördern. Um rechtlich sicherzustellen das seine Software von jederman frei eingesehen / verändert und weitergegeben werden durfte schuf Stallman die GNU General Public License (kurz GPL).

Die Software, die unter dieser Lizenz stand, nannte Richard freie Software. Schon bald stellte sich aber heraus, dass dieser Begriff von der Geschäftswelt falsch verstanden wurde. Viele Leute interpretierten das frei (im englischen free) als gratis und verstanden die wirkliche Bedeutung, nämlich frei im Sinne von Meinungsfreiheit oder freier Rede nicht.

Als Netscape im Januar 1999 ankündigte, den Quellcode für seine Communicator & Browsersuite offenzulegen, wuchs das Bedürfniss nach einem einheitlichen Namen für diese Art von Software, um das entstandene Presseinteresse zu nutzen. Tatsächlich traffen sich kurz darauf am 3. Februar einige Hacker in Mountain View, Kalifornien, um über einen weniger zweideutigen Begriff als freie Software zu diskutieren. Am Ende einigten sie sich auf Open Source. Andere vorgeschlagene Begriffe waren zum Beispiel Freeware, Sourceware und Freed Software.

Die Open Source Definition
Mit der Schaffung eines neuen Begriffs alleine war es allerdings noch nicht getan. Open Source musste auch noch definiert werden. Diese Definition sollte die GPL erlauben, aber auch andere Lizenzen zulassen. Als Grundlage für die Open Source Definition dienten die "Debian Free Software Guidelines", die Bruce Perens für das Debian Gnu / Linux Projekt geschrieben hatte.

Die nachfolgend aufgeführte Open Source Definition stammt von www.opensource.org und wurde unverändert übernommen.
Die Definition quelloffener Software ("Open Source Software")

Version 1.9

Einführung
Quelloffen (open source) bedeutet nicht nur freien Zugang zum Quellcode. Bei quelloffener Software müssen die Lizenzbestimmungen in Bezug auf die Weitergabe der Software folgenden Kriterien entsprechen:

1. Freie Weitergabe
Die Lizenz darf niemanden in seinem Recht einschränken, die Software als Teil eines Software-Paketes, das Programme unterschiedlichen Ursprungs enthält, zu verschenken oder zu verkaufen. Die Lizenz darf für den Fall eines solchen Verkaufs keine Lizenz- oder sonstigen Gebühren festschreiben.

2. Quellcode
Das Programm muss den Quellcode beinhalten. Die Weitergabe muss sowohl für den Quellcode als auch für die kompilierte Form zulässig sein. Wenn das Programm in irgendeiner Form ohne Quellcode weitergegeben wird, so muss es eine allgemein bekannte Möglichkeit geben, den Quellcode zum Selbstkostenpreis zu bekommen, vorzugsweise als gebührenfreien Download aus dem Internet. Der Quellcode soll die Form eines Programms sein, die ein Programmierer vorzugsweise bearbeitet. Absichtlich unverständlich geschrieb ner Quellcode ist daher nicht zulässig. Zwischenformen des Codes, so wie sie etwa ein Präprozessor oder ein Konverter ("Translator") erzeugt, sind unzulässig.

3. Abgeleitete Software
Die Lizenz muss Veränderungen und Derivate zulassen. Auserdem muss sie es zulassen, dass die solcherart entstandenen Programme unter denselben Lizenzbestimmungen weitervertrieben werden können wie die Ausgangssoftware.

4. Unversehrtheit des Quellcodes des Autors
Die Lizenz darf die Möglichkeit, den Quellcode in veränderter Form weiterzugeben, nur dann einschränken, wenn sie vorsieht, dass zusammen mit dem Quellcode so genannte "Patch files" weitergegeben werden dürfen, die den Programmcode bei der Kompilierung verändern. Die Lizenz muss die Weitergabe von Software, die aus verändertem Quellcode entstanden ist, ausdrücklich erlauben. Die Lizenz kann verlangen, dass die abgeleiteten Programme einen anderen Namen oder eine andere Versionsnummer als d e Ausgangssoftware tragen.

5. Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen
Die Lizenz darf niemanden benachteiligen. 6. Keine Einschränkungen bezüglich des Einsatzfeldes Die Lizenz darf niemanden daran hindern, das Programm in einem bestimmten Bereich einzusetzen. Beispielsweise darf sie den Einsatz des Programms in einem Geschäft oder in der Genforschung nicht ausschliessen.

7. Weitergabe der Lizenz
Die Rechte an einem Programm müssen auf alle Personen übergehen, die diese Software erhalten, ohne dass für diese die Notwendigkeit bestünde, eine eigene, zusätzliche Lizenz zu erwerben.

8. Die Lizenz darf nicht auf ein bestimmtes Produktpaket beschränkt sein
Die Rechte an dem Programm dürfen nicht davon abhängig sein, ob das Programm Teil eines bestimmten Software-Paketes ist. Wenn das Programm aus dem Paket herausgenommen und im Rahmen der zu diesem Programm gehörenden Lizenz benutzt oder weitergegeben wird, so sollen alle Personen, die dieses Programm dann erhalten, alle Rechte daran haben, die auch in Verbindung mit dem ursprünglichen Software-Paket gewährt wurden.

9. Die Lizenz darf die Weitergabe zusammen mit anderer Software nicht einschränken
Die Lizenz darf keine Einschränkungen enthalten bezüglich anderer Software, die zusammen mit der lizenzierten Software weitergegeben wird. So darf die Lizenz z. B. nicht verlangen, dass alle anderen Programme, die auf dem gleichen Medium weitergegeben werden, auch quelloffen sein müssen.

10. Die Lizenz muss neutral in Bezug auf verwendete Technologien sein
Keine Bestimmung der Lizenz oder deren Erfüllung darf an eine bestimmte Technologie oder die Verwendung bestimmter Schnittstellen oder Oberflächen gebunden sein.

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